Naturgemäß können die Pegel von Flüssen im Jahresverlauf erhebliche Schwankungen aufweisen. Bei hohen Wasserständen werden flussnahe Bereiche überflutet, wobei sich Dauer und Höhe des Wassereinstaus sowie die Geschwindigkeit, mit der das Wasser abfließt, je nach Ereignis deutlich unterscheiden können.
Kanalisierungen zur Landgewinnung, Energienutzung und Verbesserung der Schiffbarkeit unterbinden die Überflutung der Aue weitgehend. An die Überflutungsdynamik angepasste Tier- und Pflanzenarten verlieren dadurch ihren Lebensraum.
Durch Tieferlegung der Dämme an einigen wenigen Stellen wurde im Naturschutzgebiet Taubergießen am Oberrhein der Versuch unternommen, die Flussaue wieder direkter an die Dynamik des Rheins anzubinden. Über diese Tieferlegungen soll das Wasser in die Aue strömen, sobald im Zuge von Hochwasserereignissen bestimmte Pegelstände erreicht werden.
Die Dammniederlegungen wurden 2007 im Rahmen eines INTERREG-Projekts vorgenommen. Im Auftrag der Regierungspräsidiums Freiburg untersucht die Landespflege Freiburg nun, inwieweit sich diese Maßnahmen auf die Auenlebensräume und auf bestimmte dort vorkommende Organismen auswirken. Das Vorhaben startete im Frühjahr 2021 und soll bis zum Jahresende erste Ergebnisse liefern.
Kontakt: Dr. Thomas Kaphegyi